Für mein neues Asienbecken wollte ich größtenteils auf vorhandenes Material zurückgreifen und wenig neu kaufen. Natürlich musste auch wieder ein Filter in Betrieb genommen werden. Nach den guten Erfahrungen mit einem Außenfilter, der eigentlich ein kleines Aquarium ist (zumindest, was die Größe angeht), der sehr wartungsarm ist, hatte ich nicht wirklich Lust, wieder einen Topffilter einzusetzen. In der Vergangenheit war ich alle ein bis zwei Monate gezwungen, solche Topffilter zu reinigen, weil die Durchflussmengen stark nachgelassen haben.
In Foren und auch auf eBay bin ich unterdes schon häufiger auf das Konzept des Hamburger Mattenfilters gestoßen. Das Prinzip beruht auf einer großen Filterfläche in Form einer porösen Matte, durch die das Wasser nur langsam fließt.Der Filter arbeitet normalerweise rein biologisch, Schwebeteilchen werden von ihm wegen seiner schwachen Strömung kaum erfasst. Typischerweise kommt hinter dem Hamburger Mattenfilter ein Luftheber zum Einsatz. Dabei handelt es sich um nichts anders als ein Rohr mit einem 90°-Winkel, durch das Luft aus einer Membranpumpe unten einströmt, wodurch Wasser in Bewegung versetzt und durch eine Öffnung in der Matte wieder ins Becken befördert wird.
Wegen der langsamen Geschwindigkeit war ich allerdings skeptisch, ob ein solcher Filter genügen würde. Ich habe daher beschlossen, hinter einer Matte den Zulauf eines Topffilters zu platzieren. So würde das Aquarienwasser zuerst die Matte passieren, ehe es in den Toppfilter gelangt.
Die gewählte Matte hat eine Stärke von 5 cm und ist sehr grob. Sie wurde mit Gummibändern in Form gebogen und dann in der Ecke des Aquariums eingesetzt, sodass dahinter Raum mit einem Radius von ca. 10 cm bestehen kann. Zwei in die Ecke geklebte Kabelkanäle ohne Abdeckung halten die Matte in Form und an ihrer Position.
Haben sich im Mattenfilter erst einmal Bakterienkulturen angesiedelt, verringert sich die Durchlaufgeschwindigkeit und der Wasserpegel dahinter sinkt im Vergleich zum Stand im Becken ein wenig ab.
Von Zeit zu Zeit können Teile der Oberfläche der Matte vorsichtig mit einem Mulmsauger gereinigt werden. Um den Kläreffekt zu erhalten, sollte aber niemals die komplette Oberfläche gereinigt werden. Hinter der Matte sammelt sich nach einigen Wochen etwas Mulm an, der ebenfalls aus Bakterienkulturen besteht, die zur Reinigung des Wassers beitragen. Damit der hinter der Matte liegende Topffilter nicht so schnell verschlammt, kann dieser Mulm gelegentlich abgesaugt werden.
Nachtrag:
Das Experiment ist geglückt: Nach 10 Monaten ist immer noch keine Reinigung des Topffilters erfolgt. Seine Durchlaufgeschwindigkeit ist zufriedenstellend, der aus dem Rücklauf austretende Strahl ist nicht bedeutend schwächer geworden und die Wasserwerte sind stabil.